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Aussenansicht einer Heizungsanlage
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Heizungstechnik

heizungsanlage

Heizungstechnik im Detail

Eine Heizungsanlage ist in unseren Breitengraden unumgänglich. Durch immer besser gedämmte Gebäude hat der Stellenwert der Heizung jedoch abgenommen. Im Zuge der Energiewende und des neuen Heizungsgesetzes rücken Nachhaltigkeit sowie die Preisentwicklung der eingesetzten Energieträger wieder stärker ins Bewusstsein.
Zudem steigt das Komfortbedürfnis – und damit auch die Ansprüche an die Heizungstechnik insgesamt.

Worauf kommt es bei Heizungstechnik an?

Durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG), umgangssprachlich auch „Heizungsgesetz“ genannt, ist geregelt, dass bei Neubauten – und unter bestimmten Bedingungen auch bei Sanierungen – mindestens 65 % der bereitgestellten Wärme aus erneuerbaren Energien stammen müssen. Damit soll sichergestellt werden, dass nachhaltige Energieträger zum Einsatz kommen und Energiekosten langfristig bezahlbar bleiben.

Die „beste“ Lösung gibt es dabei nicht. Je nach Standort und den Randbedingungen aus der Gebäudenutzung müssen verschiedene Systeme geprüft werden, um ein passendes Konzept für die optimale Anlagentechnik zu entwickeln.

Weitere Informationen zur Heizungstechnik

Das steigende Komfortbedürfnis hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass Heizungsanlagen heute überwiegend als Niedrigtemperatursysteme ausgelegt werden. Das steigert nicht nur den Wirkungsgrad, sondern macht auch Flächenheizungen – wie Fußboden- oder Wandheizungen – besonders sinnvoll.

Auch das Bewusstsein für eine effiziente Heizungsregelung ist durch die gestiegenen Energiekosten deutlich gewachsen. Im Kleinen wird die Heizungsanlage heute oft per App gesteuert und überwacht, im Großen kommen Gebäudeautomationssysteme zum Einsatz – zur optimierten Betriebsführung und zur Erfassung der Energieströme.

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Häufig gestellte Fragen zur Elektrotechnik (FAQ)
Welche Heizsysteme gibt es und worin unterscheiden sie sich?

Eine Heizungsanlage besteht aus drei maßgeblichen Bestandteilen:

Wärmeerzeugungsanlagen
Hier unterscheidet man vor allem nach der Art des eingesetzten Energieträgers. Jeder Energieträger bringt unterschiedliche Anforderungen an Platzbedarf sowie Investitions- und Betriebskosten mit sich. Die am häufigsten eingesetzten Energieträger sind Fernwärme, Gas- oder Ölzentralheizungen, Pellet- oder Hackschnitzelheizungen sowie strombetriebene Anlagen wie Wärmepumpen und Nachtspeicheröfen.

Wärmeverteilnetze
Hier unterscheidet man nach der Art der Rohrleitungsführung in Einrohr- und Zweirohrsysteme sowie in obere und untere Verteilung. Die Art der Verteilung kann die Energiekosten beeinflussen und entscheidet zudem über eine sinnvolle Zonierung und Abrechnung.

Raumheizflächen
Die Wärmeübergabe im Raum erfolgt über statische Heizflächen, das heißt durch Heizkörper, Flächenheizungen oder Deckenstrahlheizungen. Im Gegensatz dazu stehen dynamische Heizsysteme, also solche mit Ventilatorunterstützung.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Die Wärmepumpe arbeitet mit einem Kreisprozess, der folgende Schritte umfasst:
• Wärmeabgabe des Trägermediums über einen Wärmetauscher
• Entspannung des Trägermediums auf einen geringeren Druck, wodurch es abkühlt
• Aufnahme von Umweltwärme (z. B. aus der Luft) durch das Trägermedium
• Verdichtung des Trägermediums, wodurch es auf ein höheres Temperaturniveau gebracht wird

Das System benötigt bei den meisten Anlagen Strom als Hilfsenergie für den Verdichter.
Das Trägermedium kann aus Wasser, Propangas oder anderen chemischen Verbindungen bestehen.
Der gleiche Prozess läuft auch in einer Kältemaschine ab, allerdings mit dem Ziel der Wärmeaufnahme zur Kühlung.
Im Idealfall lassen sich beide Anwendungsfälle – Heizen und Kühlen – kombinieren.

Was ist der Unterschied zwischen einer zentralen und einer dezentralen Heizungsanlage?

Eine Zentralheizung versorgt mindestens ein gesamtes Gebäude mit Wärme. Wird die Heizung nur für eine einzelne Wohnung genutzt, spricht man meist von einer Etagenheizung. Im Gegensatz dazu stehen dezentrale Einzelgeräte, die nur einen Raum versorgen, zum Beispiel Kaminöfen.

Welche Rolle spielt die Heizkurve bei einer Zentralheizung?

Mit der Heizkurve wird an der Anlage eingestellt, welche Systemtemperatur der Wärmeerzeuger bei einer bestimmten Außentemperatur bereitstellen muss. Je nach Art der Heizflächen (z. B. Heizkörper oder Fußbodenheizung) sowie dem Dämmstandard des Gebäudes kann die Heizkurve stark variieren.

Wie kann ich mit meiner Heizung Energie sparen?

Die größte Einsparung bei der Heizungsanlage lässt sich durch eine gute Wärmedämmung des Gebäudes erzielen – denn Wärme, die nicht verloren geht, muss auch nicht erzeugt werden.

Auch bei der Heizungsanlage selbst gibt es Einsparpotenziale: Eine Absenkung der Raumtemperatur während der Nacht oder bei Abwesenheit kann den Energieverbrauch deutlich senken.

Effiziente Heizungsanlagen arbeiten zudem mit niedrigen Vorlauftemperaturen, was den Energiebedarf zusätzlich reduziert.

Selbstverständlich – und gesetzlich vorgeschrieben – ist die Dämmung der Heizungsrohrleitungen. Auch eine regelmäßige Wartung der Anlage trägt zur Energieeinsparung bei.

Wann ist ein Austausch der Heizungsanlage sinnvoll?

Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Erneuerung der Heizungsanlage sinnvoll erscheinen lassen. Dabei ist zu beachten, dass mit einer Erneuerung meist nur der Wärmeerzeuger gemeint ist – nicht die gesamte Anlage mit Verteilung und Heizflächen.

Ein häufiger Grund für einen Austausch sind wiederkehrende Störungen oder notwendige Reparaturen. Auch gesetzliche Vorgaben können einen Weiterbetrieb unter Umständen untersagen.

Darüber hinaus kann ein Austausch sinnvoll sein, wenn die Anlage älter als 15 bis 20 Jahre ist – gemäß der einschlägigen Norm VDI 2067. In vielen Fällen weist eine so alte Anlage einen deutlich höheren Energieverbrauch auf als ein modernes System.

Was ist der Unterschied zwischen Heizlast und Wärmebedarf?

Durch eine Änderung in der Normung wurde der früher verwendete Begriff Wärmebedarf durch den Begriff Heizlast ersetzt. Die Heizlast ist die rechnerische Ermittlung der Normleistung, die notwendig ist, um einen Raum auf die erforderliche Raumtemperatur zu beheizen.